Der Anfang
Das erste deutsche Comic-Heft von Disney ist ein Rekordhalter in vielen Bereichen. So ist es nicht nur das älteste, durchgehend erscheinende Comicheft in Deutschland, sondern auch das mit den meisten Ausgaben und das mit der höchsten Auflage in der Welt!
Bevor die Micky Maus im September 1951 zum ersten Mal erscheinen sollte, wurde im August desselben Jahres ein Werbeexemplar an die Einzelhändler verschickt, die das Heft später verkaufen sollten. Warum? Nun, Comics waren bis dahin in Deutschland noch weitgehend unbekannt und so mussten die Händler erst einmal überzeugt werden, die Micky Maus in ihre Verkaufsregale zu stellen. Dieses Heft bestand aus vier Seiten, wobei das Cover dem der späteren September-Ausgabe von 1951 entsprach. Ein Nachdruck dieses Heftes, für das heute zwischen 10.000,- und 20.000,- DM bezahlt werden, ist im Krägermann Comic Katalog von 1997/98 enthalten, der im Vergleich zum Original "nur" 34,80 DM kostet.
Für die Herausgabe der Micky Maus wurde in Deutschland eigens ein neuer Verlag gegründet, der EHAPA Verlag, eine Tochtergesellschaft der dänischen Gutenberghus-Gruppe, der späteren Egmont-Gruppe. Dieses Unternehmen war aus einer dänischen Druckerei hervorgegangen, die wiederum von einem gewissen Egmont Harald Petersen gegründet wurde. Eigentlich wollte man dessen Initialien für den deutschen Firmennamen verwenden (also EHP), aber da es schon eine deutsche Firma mit diesem Namen gab, wählte man die heute bekannte Alternative EHAPA, der in den 90ern als Zeichen der Zugehörigkeit zum Egmont-Konzern in Egmont EHAPA Verlag umfirmiert wurde.
Am 29.08.1951 kam dann nun endlich die erste, vollwertige Micky Maus zum Preis von 75 Pf. heraus. Für die Übersetzung der damals ausschließlich amerikanischen Comic-Geschichten wurde die Doktorin der Kunstgeschichte Dr. Erika Fuchs, die vorher bei der deutschen Version der Reader's Digest gearbeitet hatte, unter Vertrag genommen. Fuchs dazu in "Das Erika Fuchs Buch" von Klaus Bohn: "... eigentlich wollten sie ja einen Professor, aber den haben sie nicht gekriegt." Zur Gründungsmannschaft des EHAPA Verlages gehörte auch der Herausgeber Adolf Kabatek, der erfahrenen Comic-Lesern vielleicht als Autor der Abenteuer aus Onkel Dagoberts SchatztruheBände in den 80er Jahren bekannt ist.
Ja, das war nun die Geburtsstunde des Micky Maus-Heftes, die Startauflage betrug 250.000 Exemplare. Doch so besonders attraktiv scheinen sie dann doch nicht gewesen zu sein, da nur ca. die Hälfte am Kiosk verkauft wurde. Mit den restlichen Heften stellte man sich später auf Schulhöfe verteilte sie kostenlos an die Schulkinder. Das geschah aufgrund der räumlichen Nähe zum Verlagsitz in Stuttgart natürlich vorwiegend im süddeutschen Raum.
Das erste Micky Maus Heft wird heute im gut erhaltenen Zustand mit 12.000,- DM bewertet, wem allerdings nur an den Geschichten gelegen ist, der kann auch billiger davonkommen. Seit 1986 gibt es nämlich eine wahre Inflation von Nachdrucken aus der Anfangszeit. Erst einmal gab es Nachdrucke als Extrahefte zur Micky Maus, die dann natürlich zu einem höheren Preis (über 3,- DM) verkauft wurde.
Die Nummer 1/1951 erschien als Nachdruck mit der MM 32/1985, die MM 2/1951 mit der MM 14/1986, die MM 3/1951 mit der MM 7/1987 und die Weihnachtsausgabe MM 4/1951 mit der 50/1987. Auch die ersten drei Ausgaben des Jahrgangs 1952 wurden als Extrahefte zur Micky Maus veröffentlicht und zwar chronologisch mit den Heften 14/1988, 28/1988 und 51/1988. Diese Nachdrucke kann man von den Originalen nur dadurch unterscheiden, dass die Preisangabe von 75 Pf. fehlt.
Vor einigen Jahren wurden in der Ehapa Comic Collection damit begonnen, die Micky-Maus-Hefte aus den 50er Jahren und die Micky Maus Sonderhefte in den sogenannten Reprintkassetten nachzudrucken; als besonderer Bonus wurde jeweils ein Reprint der Micky Maus Zeitung der schweizerischen Bollmann-Verlages beigelegt. Diese Hefte wiederum werden seit Ende 2000 zu sechst mit einem Vorwort von Horst Berner gebunden und als Micky Maus Reprintbücher (Micky Maus - Die frühen Jahre) verkauft.
Die Micky Maus etabliert sich
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Der Micky Maus. Bis in die 50er Jahre hinein gab es nur einen Produzenten weltweit, der mehrseitige Disney-Comics in Auftrag gab: Die Western Publishing Company in den USA. Folglich konnten auch nur diese Geschichten nachgedruckt werden: Es finden sich nur amerikanische Disney-Comics in den Micky-Maus-Heften der 50er Jahre. Auch die Titelbilder stammen fast ausschließlich aus Amerika.
Exemplarisch für diese Zeit war folgender Aufbau: Das Cover war ein Nachdruck aus der amerikanischen Serie Walt Disney's Comics & Stories, darauf folgte dann meist eine 10-seitige Donald-Duck-Geschichte, erdacht und zu Papier gebracht vom "guten Zeichner", der erst später von Wolfgang J. Fuchs als Carl Barks identifiziert wurde. Außerdem gab es noch häufig eine 8-seitige Kleiner-Wolf-Geschichte von Gil Turner sowie wechselnde Auftritte des Indianerjungens Klein Adlerauge, von Micky, Pluto und Pinocchio. Als Lückenfüller wurden zudem noch Halb- und Einseiter mit Micky, Pluto und Donald veröffentlicht, die ursprünglich für amerikanische Zeitungen produziert worden waren. Die Halbseiter bestanden meist aus 4 Panels und wurden in den Werktagsausgaben der Zeitungen herausgebracht, die Einseiter nahmen im Original eine halbe Seite der Sonntagsausgabe der Zeitungen in Anspruch.
Autor der Donald-Duck-Strips war Bob Karp, Zeichner Al Taliaferro, die Micky-Maus-Strips entstanden unter Regie von Floyd Gottfredson (Zeichnungen), Bill Walsh (Autor), Dick Moores (Tuscher), George Waiss (Tuscher), Bill Wright (Tuscher) und Manuel Gonzales (Zeichnungen).
Ende 1955 gab es die erste große Änderung beim noch jungen Ehapa-Verlag: Die 4 Jahre zuvor begonnene Reihe Micky Maus Sonderhefte, in der vor allem längere Geschichten erschienen waren, wird nach 33 Ausgaben eingestellt, dafür aber die Erscheinungsweise der Micky Maus von monatlich auf 14-tägig umgestellt, so dass 1956 schon 26 Micky-Maus-Hefte erscheinen. Wohin nun aber mit den längeren Geschichten? Ganz einfach: Die Seitenzahl wird von 32 auf 40 Seiten erhöht und mit der Ausgabe 1/56 erscheint die erste Fortsetzungsgeschichte ("Susi und Strolch").
Nun halten auch schon längere Geschichten von Tony Strobl, Paul Murry und Jack Bradbury Einzug in die Micky Maus. So wird die Micky Maus abwechlungsreicher und nachdem schon 1958 auf wöchentliche Erschienungsweise umgestellt wird, erscheinen nun fast alle Geschichten aus amerikanischen Comicheften ein paar Monate später auch in der Micky Maus. Mit der Ausgabe 29/58 gibt es dann auch das erste Extra: Eine lose beiliegende gelbe Sonnenblende, nicht zu verwechseln mit dem ein Jahr später mit der Ausgabe 31/59 herausgebrachten roten Exemplar, für die Sammler heute ein Vermögen bezahlen. Und wenn man schon Sonnenblenden beilegen kann, wieso dann nicht auch Comics? Und so wurden mit jeder MM ab der 51/59 je 2 große Comicseiten beigelegt, die dann nach dem Falzen jeweils 8 kleine Comicseiten (etwas kleiner als DIN A 6) ergaben. Das System schien gut zu funktionieren: Es wurde bis Ende 1963 durchgehalten.
Die erste selbstgemachte Konkurrenz
1962 war die Micky Maus die einzige deutsche Disney Publikation, aber da das Interesse an Comic rund um die Maus und ihre Freunde nicht abreißen wollte, entschied man, zwei neue Hefte einzuführen: Die Mickyvision, die ab 1962 erschien, brachte erst einige Comics mit Disney-Rand-Charaktären heraus, später dann Zorro und Non-Disney-Material und schließlich überhaupt keine Disney-Comics mehr. Ab Mitte der 60er war allerdings auch ein Großteil der "guten" amerikanischen Disney-Comics veröffentlicht, die Micky Maus erschien schon über 10 Jahre und es gab inzwischen eine neue Generation von Comic-Lesern. Denen konnte man doch nicht einfach die guten Donald-und-Onkel-Dagobert-Geschichten von Carl Barks vorenthalten... So wurde 1965 die Reihe Die tollsten Geschichten von Donald Duck - Sonderheftins Leben gerufen, die anfangs nur Barks-Geschichten nachdruckte, später jedoch auch einige Erstveröffentlichungen zu verzeichnen hatte, die zweitälteste deutsche-Disney-Comics-Reihe, die auch heute noch erscheint.
Nachdem bisher noch keine Preiserhöhung erfolgt war, wurde der Preis von 75 Pf. auf 80 Pf (mit MM 48/64) und ein Jahr später auf 90 Pf. (mit MM 49/65) erhöht. Das System der Beilagen, Extras und Fortsetzungen funktionierte. Es wurden diverse Sammelbilder beigelegt (Autos, Schiffe, Flugzeuge), die Comic-Beilagen 1966 noch einmal kurz fortgesetzt und ab und zu wieder einmal eine Sonnenblende beigelegt. Wie schon angedeutet, veränderten sich auch die Zusammensetzung der Geschichten in der Micky Maus. Seit 1963 produzierte die Walt Disney Studios in Kalifornien speziell für den ausländischen Markt angefertigte Geschichten, Geschichten, die in den USA oft erst 30 Jahre später oder (bisher) überhaupt nicht erschienen. Das zeigt auch, dass die Popularität der Disney-Figuren trotz der beiden zu diesem Zeitpunkt bestehenden Disney-Freizeitparks Disneyland in Anaheim, Kalifornien, und Disney World in Orlando, Florida, offenbar im Ausland - besonders in Europa und Südamerika - größer war als im Ursprungsland der Figuren.
Neben diesen Geschichten, die an einem kleinen "S" im ersten Bild der Geschichten zu erkennen sind, fing auch der Mutterverlag Egmont in Kopenhagen an, eigene Cover und Geschichten zu produzieren; zunächst noch in kleinem Stil (mit einem Zeichner: Niels Rydahl und Einseitern), später aber mit mehr Zeichnern (z.B. Vicar) und dementsprechend natürlich auch mehr Geschichten, die dann auch mehrseitig waren. Diese dänischen Produktionen lassen sich übrigens an einem kleinen "D" im ersten Panel der Geschichte identifizieren. Als Lückenfüller wurden schließlich immer noch Halb- und Einseiter mit Micky und Donald verwendet, die teilweise von Egmont-Zeichner nachgezeichnet wurden, aber zusätzlich auch welche mit Strolchi, der in den USA inzwischen seine eigene Strip-Serie bekommen hatte.
Um den Mangel an Geschichten zu beheben, ging man nun auch dazu über, Stories aus früheren Ausgaben der Micky Maus nachzudrucken. Neben diesen Nachdrucken, den Studio-Geschichten und denen aus Dänemark, finden sich auch schon einige Exoten in der Micky Maus: Relativ schlecht gezeichnete Geschichten aus Holland und welche aus Italien. Interessant bei den italienischen Geschichten ist, dass diese im Original (im Topolino) mit 3 Reihen pro Seite gedruckt wurden, die MM aber als Standard 4 Reihen pro Seite hatte und immer noch hat, was dazu führte, dass alle Geschichten erst umgebrochen werden mussten. Dieses Problem stellte sich in den 1967 und 1974 startenden Taschenbuch-Serien Lustiges Taschenbuchund Donald Ducknicht, weil man das italienische Material hier ohne Umbruch im 3-Reihen-Format abdrucken konnte.
70er & 80er - Die Durststrecke?
Ab den 70ern dominierte das dänische und Studio-Material der Micky Maus und das amerikanische Material verlor an Platz und damit an Bedeutung. Auch die Cover wurden nun häufig in Dänemark für den skandinavischen und deutschen Markt zentral produziert. Bei so einer Fließbandproduktion galt damit leider Masse statt Klasse. Die Qualität und der Einfallsreichtum der Comics ließ zu wünschen übrig, also musste man irgendwie anders Kinder und ihre Eltern zum Kauf reizen.
Das war der Beginn der Bastelbögen: In die Mitte des Heftes wurde eine 4-seitige Pappe mit ausgestanzten Bastelteilen eingebaut. Diese sollten die Kinder dann auslösen und nach ebenfalls aufgedruckter Bastelanleitung zusammenkleben. Dabei war natürlich auch an die Eltern gedacht: Schließlich konnte man die Kleinen ohne Schere und nur mit Klebstoff bewaffnet in ein stilles Eckchen setzen und hatte Zeit für andere Dinge. Die Kinder konnten sich derweil mit Papp-Autos und Papp-Karussells vergnügen.
Weihnachtsbastelei aus MM #52/1980
Diese Beilagen erschienen natürlich wieder meist mehrteilig, um die Käufer dazu zu bringen, möglichst viele Hefte zu kaufen. Später gab es häufig zweiteilige Bastelbögen, wobei darauf geachtet wurde, dass der zweite Teil immer in einem Heft erschien, in der der erste Teil einer Fortsetzungsgeschichte abgedruckt wurde. Erst gegen Ende der 80er gab es wieder Sticker und andere Extras in der Micky Maus.
Nun dachte man sich bei Ehapa eine neue Raffinesse aus: Ab der Nummer 8/88 erschienen in verschiedener Häufung sogenannte Mini-Comics, insgesamt 32 Stück. Diese waren in der Mitte der eigentlichen MM auf einer durch das kurzzeitige Lösen der Heftklammern herausnehmbaren Doppelseite beigefügt. Die Leser konnten sie entweder ausschneiden und per edler Faden-Heftung oder meist unansehnlicher Tacker-Heftung zu einem kleinen Heft zusammenstellen oder im Heft belassen, was allerdings beim Lesen der Geschichten mit Schwierigkeiten verbunden war, da die aufeinanderfolgenden Seiten so natürlich weit verstreut waren.
Jedes Mini-Comic-Heft hatte 16 Seiten und die zehnseitigen Geschichten der ersten 10 Hefte wurden vom gleichen Zeichner wie die ersten 5 Bände der Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe speziell für Ehapa zu Papier gebracht, nämlich von Miquel Pujol. Ende 1989 erschien in der Nummer 51 das letzte MM-Mini-Comic-Heft. Anscheinend passte es nicht mehr in das neue Konzept für die Micky Maus, das ab MM 16/1990 umgesetzt wurde.
1990 - Ein Neuanfang?
Zentrale Aspekte: Eine aktuellere MM-Zeichnung für das Logo, bei der Micky jetzt den Leser direkt ansah; außerdem bekam Micky hier endlich die "richtigen" Augen, die er seit Jahrzehnten in den im Heft abgedruckten Comics hatte, nicht nur die in den frühen Zeitungsstrips verwendeten Pupillen. Der Schriftzug "Micky Maus" wurde etwas verspielter und auf den Seiten 2 und 3 gab es nun erstmals ein Inhaltsverzeichnis. Weiterhin wurden neue redaktionelle Serien wie "Test", "Donalds Lachparade", "Mickys Rätsel-Seite", "Witze, Tips & Tricks" eingeführt, die es teilweise auch noch heute gibt. Letzteres heißt inzwischen "W. T. & T.".
Logo "Witze, Tips und Tricks"
Außerdem wurden sogenannte Rätselcomics eingeführt: Einseiter, meist mit dem Detektiv Micky als Hauptfigur, die wiederum direkt von Ehapa in Auftrag gegeben und später in anderen skandinavischen Ländern (v.a. Dänemark und Schweden) nachgedruckt wurden. In diesen Geschichten wird zum Schluss eine Frage gestellt, die der Leser lösen muss und zu der einige Seiten später kontrollehalber die Antwort abgedruckt wird. Zusätzlich zum deutschen Material wurde auch noch französisches verwendet. Nachdem die deutsche Produktion Ende 1994 eingestellt wurde, die letzten Rätselcomics bis Mitte 1995 nachgedruckt waren, gab es für eine Weile keine Rätselcomics mehr, bis vor kurzem die Egmont-Zentrale in Dänemark neue Geschichten mit Micky und den zum "Detektiv Duck" umfunktionierten Donald zeichnen ließ.
Aber zurück zum Beginn der 90er: Es gab nämlich noch weitere Neuerungen. Wunschcomics wurden eingeführt: Dabei konnten die Leser zwischen drei kurz vorgestellten Geschichten ihren Favoriten wählen, dann eine Telefonnummer anrufen und die Story mit den meisten Stimmen wurde dann einige Hefte später veröffentlicht. Nach nicht allzu langer Zeit wurden die Wunschcomics allerdings wieder eingestellt (Ob die Leser erkannt hatte, dass die beiden "durchgefallenen" Geschichten trotzdem alsbald in der MM erschienen?). Mit den ebenfalls mit Heft 16/1990 eingeführten Sammelkarten wurde eine für die 90er-Micky-Maus-Jahre prägende Institution geschaffen. Jeden Heft lagen 4 Sammelkarten bei, die nur auseinandergetrennt werden mussten.
Aktions-Postkarte
Es gab immer eine Serie, der dann verschiedene Karten zugeteilt waren. Am Ende folgte dann zwei Quizfragen mit je drei Antwortmöglichkeiten; die richtige Antwort wurde anfangs in rote hervorgehoben, später wurde die Lösung auf dem Kopf stehend am Rand abgedruckt. Neben Serien zu Sportstars (Tennis: Steffi Graf, Monica Seles ...) oder zu Tieren und Oldtimern nutzte man natürlich auch die Möglichkeit wieder versteckte Disney-Werbung einzubringen, indem man mehrere Disney-Serien (Figuren wie Donald Duck, Franz Gans... und Filme wie Schneewittchen, Susi & Strolch...) mit einbrachte. Zusätzlich zu diesen zahlreichen Neuerungen wurde in der 16/1990 erstmals eine James-Goof-Story (eine französische James-Bond-Parodie mit Schnauz, dem Kumpanen von Kater Karlo, als ängstlichem Fan von dem zum James Goof verkleideten Goofy) veröffentlicht.
Der Rest der 90er ist schnell erzählt: Bei den Comics sind vor allem die deutschen Don-Rosa-Erstveröffentlichungen hervorzuheben (vor allem natürlich der von MM 34/1993 bis MM 50/1995 erschienene Rückblick auf Onkel Dagoberts Leben anhand der von Carl Barks geschaffenen "Fakten": Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden), die später in der Ehapa Comic Collection in der Reihe "Onkel Dagobert von Don Rosa" zweitverwertet wurden. Außerdem wurde Anfang 1998 ein großer Schritt getan: Ausgehend vom Egmont-Redakteur Byron Erikson wurden nun erstmals Autoren und Zeichner genannt. Früher war jede Geschichte einfach vom 1966 verstorbenen Walt Disney, der bekanntlicherweise nur zu Beginn seiner Karriere überhaupt gezeichnet hat. Zuerst entschied man sich bei Ehapa dafür, das irreführende und immer noch diskriminierende Präfix "Koautoren" (also Disney hat eigentlich alles gemacht, aber die unter "Koautoren" genannten haben ihm dabei geholfen... ;-) unter die Geschichte zu schreiben, später ließ man dies weg und ergänzte dafür den Übersetzer der jeweiligen Geschichte.
Und heute...?
Die Auflage des Micky Maus Magazins ist über die vergangenen Jahre immer weiter gesunken. Bei den Heften stehen nunmehr die Gimmicks im Vordergrund. Die nähere Zukunft sieht nicht rosig aus.
Johannes Promann
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